Ladungssicherung für LKWs: So kommen Güter unbeschadet von A nach B

Was macht einen sicheren Transport aus?

Grundvoraussetzungen sind zum einen natürlich funktionstüchtige Fahrzeuge, zuverlässige Fahrer und zweckgemäße Verpackungen. Doch mindestens genauso wichtig ist, die beförderten Güter im jeweiligen Transportmittel gut und stabil zu sichern, damit diese nicht umfallen, beschädigt werden oder für andere zur Gefahr werden.

Besonders bei LKWs spielt die richtige Ladungssicherung eine wesentliche Rolle. Wir erläutern Ihnen, wieso das so ist, auf welche Arten sich Ladungssicherung umsetzen lässt und welche Gesetze Sie auf jeden Fall beachten sollten.

Konzepte und Prinzipien der Ladungssicherung für LKW

Wie genau Sie Transportgut ausreichend sichern, unterscheidet sich je nach Frachtart und Frachtgut. Ladungssicherung für Fässer auf einer Palette zu gewährleisten, erfordert andere Maßnahmen als den Versand einer formschlüssigen Palette. Ein wesentliches Grundprinzip der Ladungssicherung ist deshalb der Unterschied zwischen Formschluss und Kraftschluss:

Die formschlüssige Ladungssicherung

Bei formschlüssiger Ladungssicherung nutzen Sie die eigene Form der Ladung aus. Das bedeutet, dass das Transportgut aufgrund seiner Abmessungen optimal in den Laderaum oder auf die Ladefläche passt – zum Beispiel, wenn Sie den LKW mit Paletten beladen und diese so anordnen und stapeln, dass sie nicht verrutschen oder umkippen können. Wie sie die komplette Ladefläche eines LKWs ausnutzen, erfahren Sie in unserem Artikel zum Thema Palettenkapazität.

 

Die formschlüssige Ladungssicherung Cargoboard

Die kraftschlüssige Sicherung

Die kraftschlüssige Sicherung wiederum setzt zur Ladungssicherung bei LKWs auf zusätzliches Zubehör und die Methoden „Niederzurren“ oder „Direktzurren“. Dabei nutzen Sie Zurrmittel wie Spanngurte für LKW, die Sie beim Niederzurren diagonal und beim Direktzurren längs über die Ladung führen. Mit einem Kantenschutz sorgen Sie außerdem dafür, dass die Oberfläche des Transportguts keinen Schaden nimmt.

 

Die kraftschlüssige Ladungssicherung Cargoboard

Ausrüstung für die Ladungssicherung bei LKW

Ladungssicherung ist jedoch keine Frage von „entweder oder“: In den meisten Fällen kommt eine Kombination aus Formschluss und Kraftschluss zum Einsatz. Wie bereits erwähnt, können Sie sich zur Ladungssicherung beispielsweise bei Palettenware die praktische rechteckige Form zunutze machen. Dennoch ist es häufig sinnvoll, die Paletten zusätzlich noch zu verzurren. Indem Sie zum Beispiel LKW-Spanngurte plus Zurrschienen oder Ankerschienen im LKW nutzen, können Sie sich, beziehungsweise Ihr Transportgut, doppelt absichern. Besonders für die Ladesicherung von Paletten bietet sich zudem ein Ladungssicherungsnetz für LKW an. Dieses wird über Paletten und Ladeflächen gespannt und verhindert so, dass sie in Bewegung geraten.

Ladungssicherung durch Antirutschmatten oder Klemmstangen

Antirutschmatten legen Sie zusätzlich zur formschlüssigen oder kraftschlüssigen Sicherung unter das Transportgut und erhöhen so die Reibung. Statt herumzugleiten, bleibt das Transportgut dadurch sicher an Ort und Stelle. Einen ähnlichen Effekt wie Antirutschmatten für LKW haben auch Klemmstangen – spezielle Stangen zur Ladungssicherung bei LKW. Wie der Name schon vermuten lässt, klemmen Sie diese auch als Sperrbalken oder Klemmbalken für LKW bekannten Vorrichtungen zwischen Transportgut und Fahrzeugwand. Das verhindert ebenfalls, dass die Ladung verrutscht.

Die wichtigsten Vorschriften für Ladungssicherung bei LKW

Je nach Ladung kann losgelöstes Transportgut neben Personen- und Fahrzeugschäden auch Umweltverschmutzung und Beschädigungen an Infrastruktur verursachen. Deshalb ist die Ladungssicherung bei LKW gleich in mehreren Gesetzen und Regelwerken vorgeschrieben:

Regelung Bereich Inhalt der Regelung
StVO § 22
  • Ladungssicherung im LKW
  • Transportgut sowie Hilfsmittel und Geräte müssen stabil und sicher verstaut werden
  • Kein Verrutschen, Umfallen oder bei Vollbremsungen oder Ausweichbewegungen
  • Befolgung von Abmessungsvorgaben für Transportgut und -fahrzeug
StVZO § 31 und 34
  • Verantwortung und Maximalwerte
  • § 31 regelt die Verantwortung für den Betrieb von Fahrzeugen und die Verantwortlichkeit der Fahrzeugführer:innen und Fahrzeughalter:innen
  • § 34 setzt Maximalwerte für Gesamtgewicht und Achslast fest, unter Berücksichtigung von Fahrzeugart und Bereifung, um Überladung zu verhindern
HGB § 412
  • Pflichten beim Ver- und Entladen
  • Absender:innen müssen das Transportgut ausreichend sichern
  • Frachtführer:innen müssen für eine betriebssichere Verladung sorgen
DIN-EN 12195
  • Europäische Ladungssicherungsnorm
  • Festlegung von Mindestanforderungen für die Ladungssicherung
  • Inkludiert Angaben zu Sicherungsmitteln wie Zurrgurten und definiert Berechnungsverfahren für Sicherungsmaßnahmen
VDI 2700
  • Technischer Leitfaden
  • Enthält technische Regeln und Erläuterungen zu physikalischen Kräften auf Ladegut, Ladeeinrichtungen und LKWs während der Fahrt
  • Rechtlich nicht bindend, dient als Leitfaden

Was passiert, wenn gegen die Vorschriften verstoßen wird?

Bei Verstößen ist in der Regel ein Bußgeld fällig. Dabei haften – abhängig vom konkreten Vorfall – meist die Verlader beziehungsweise Absender oder die Frachtführer. Dass die Fahrer oder Fahrzeughalter des LKWs für unzureichende Ladungssicherung zur Verantwortung gezogen werden, ist eher die Ausnahme.

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