Dieselzuschlag – so funktioniert die Anpassung der Preise an aktuelle Treibstoffkosten
Die Rolle des Dieselzuschlags in der Logistikbranche
Der Dieselzuschlag ist eine variable Gebühr, die Logistikunternehmen ihren Kunden berechnen, um die Schwankungen der Treibstoffkosten auszugleichen. Er reflektiert die Veränderungen der Dieselpreise und ermöglicht es Speditionen, diese Kosten für den Kraftstoff in ihre Preisgestaltung einzubeziehen. In der Logistikbranche ist der Dieselzuschlag extrem wichtig, da Treibstoff ein wesentlicher Bestandteil der Betriebskosten ist.
Der Dieselzuschlag im Detail
Der Dieselzuschlag ist ein anpassbarer Aufschlag, den Logistikunternehmen Kunden in Rechnung stellen, um die Schwankungen der Treibstoffkosten abzudecken. Er dient dazu, die Unbeständigkeit der Dieselpreise auszugleichen und den direkten Einfluss auf die Betriebskosten zu reflektieren. Im Grunde ermöglicht der Zuschlag Speditionen, die Kosten für Kraftstoff in Teilen an ihre Kunden weiterzureichen.
Historisch betrachtet, entwickelte sich der Dieselzuschlag als Reaktion auf die Volatilität der Treibstoffpreise. Durch die Globalisierung und geopolitische Ereignisse wurden die Dieselpreise zunehmend instabil. Gründe für die Schwankungen sind beispielsweise:
- Ölpreiserhöhungen durch reduzierte Rohölförderung und internationale Krisen
- Erhöhungen des CO₂-Preises durch die Regierung
Speditionen sahen sich mit unvorhersehbaren Kosten konfrontiert, die sich direkt auf ihre Rentabilität auswirkten. Infolgedessen entstand der Dieselzuschlag als Lösung, um diese Unsicherheit zu bewältigen und eine faire Verteilung der Mehrkosten zwischen Speditionen und Kunden zu ermöglichen.
Für Speditionen und Logistikunternehmen ist der Dieselzuschlag von zentraler Bedeutung. Treibstoff stellt einen der größten operativen Kostenpunkte dar. Ohne den Zuschlag wären Unternehmen gezwungen, die Treibstoffkosten aus eigener Tasche zu zahlen, was wirtschaftlich kaum zu stemmen wäre. Weitere Kostenpunkte, die Transportdienstleistungsunternehmen massiv betreffen (z.B. die Maut), steigen ebenfalls kontinuierlich.
Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, wie groß die Schwankungen sein können. Ohne den Dieselzuschlag müssten regelmäßig Preise angepasst werden, was nicht nur mit großem Aufwand verbunden ist, sondern auch für Intransparenz sorgen würde. Denn das ist der große Vorteil des Dieselzuschlags: Die Anwendung eines solchen ist in der Branche bekannt und wird von den Speditionen offen und transparent dargelegt.
Wer legt den Dieselzuschlag fest?
Die eigentliche Höhe des Zuschlags erfolgt in der Regel intern durch das Logistikunternehmen. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt wie die aktuellen Dieselpreise und die Kostenstrukturen des Unternehmens. Letztlich muss es den Dieselzuschlag transparent ausweisen und die grundsätzliche Anwendung vertraglich mit den Kunden festhalten.
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Die Berechnung des Dieselzuschlags durch die Spedition
Wie lässt sich der Dieselzuschlag nun berechnen und wie lange ist er gültig? Natürlich gibt es einige Faktoren, die den Zuschlag beeinflussen und transparent gestalten sollen. Der Anteil der Kraftstoffkosten an den gesamten Transportaufwendungen ist ein erster Indikator. Unterschiede zwischen verschiedenen Sendungsarten – z.B. wenn Sie mit einem Full Truck Load Komplettladungen versenden – machen sich ebenfalls beim Dieselzuschlag bemerkbar.
Um einen Zuschlag effektiv zu gestalten, ist der erste Schritt die Auswahl eines geeigneten Dieselpreisindex. Dieser spiegelt die monatlichen Durchschnittspreise für Diesel wider. Ein entsprechender Index kann zum Beispiel vom Statistischen Bundesamt stammen, das monatlich die aktuellen Preisveränderungen veröffentlicht. Eine andere Quelle ist der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung.
Das Statistische Bundesamt legt alle fünf Jahre ein neues Basisjahr an und überarbeitet so den Index. Damit wird sozusagen der Startindex festgesetzt, von dem aus die Veränderungen abzulesen sind. Mit dem Basisjahr 2015 liegt der Index bei 69,01. Zeigt der aktuelle Index diese Zahl, gibt es keinen Dieselzuschlag. Erhöht sich der Index, kommt es zum Zuschlag aufgrund dieser Veränderung.
Letztlich wird in der Regel anhand des gewählten und aktuellen Dieselzuschlag-Index eine Berechnung angestellt, bei der der eigene Dieselkostenanteil mit dem Dieselindex bzw. dessen Anpassung multipliziert wird.
Beispiel für einen veränderten Dieselzuschlag
Der Dieselpreisindex hat sich um 10 Prozent erhöht. Der Dieselkostenanteil liegt in diesem Beispiel bei 20 Prozent.
Die Rechnung sieht wie folgt aus: 0,10 x 0,20 = 0,02. Im Ergebnis hebt die Spedition nach dieser Berechnungsart die Preise um 2 Prozent (in der Rechnung als Dieselzuschlag ausgezeichnet) an.
Für die Transparenz sollten Transportunternehmen den Dieselzuschlag in einer Tabelle veröffentlichen und so für Kunden einsehbar machen. Meist werden verschiedene Stufen vereinbart, damit nicht jede Dieselpreisänderung gleich zu neuen Speditionspreisen führt. Der Zuschlag erhöht sich also um x bei jeder Dieselpreiserhöhung von y. Diese Art der Anpassung nennt man dann einen Dieselfloater.
Der aktuelle Dieselzuschlag
Da bleibt natürlich die Frage, wie hoch der Dieselzuschlag aktuell im Jahr 2023 ist. Eine konkrete Antwort darauf lässt sich nicht geben, da Unternehmen ihre Preise und auch ihren Dieselzuschlag selbst berechnen. Allerdings lässt sich etwas zum Dieselindex bzw. zur Dieselpreisentwicklung in Deutschland sagen.
Hier zeigen die Zahlen einen Preis pro 100 Liter für die Abgabe an Großverbraucher von 144,88 Euro für Oktober 2023. Damit ist der Preis um 1,5 % im Vergleich zum Vormonat gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr (also Oktober 2022) liegt der Preis sogar um 17,7 % niedriger.
Dass Speditionen dennoch starken Preisschwankungen unterliegen und einen flexiblen Dieselzuschlag benötigen, beweist der Dreimonatsvergleich. Zwischen Juli und Oktober sind die Preise um 14,7 % gestiegen. Je nachdem, wie hoch der Anteil der Dieselkosten einer Spedition ist, stellt das ohne ausgleichenden Dieselzuschlag einen massiven Eingriff in die Rentabilität dar.
Da der Dieselindex häufig als Parameter für die Berechnung des Zuschlags herangezogen wird, sehen Sie in der folgenden Abbildung die Entwicklung des Dieselzuschlags der Jahre 2022 und 2023:
Der Dieselindex schafft die nötige Transparenz
Es zeigt sich, dass sich die Anwendung eines indexbasierten Dieselzuschlags durchsetzt. Diese Entwicklung spiegelt die Bemühungen der Logistikbranche wider, die Transparenz und Präzision bei der Berechnung des Zuschlags zu erhöhen, während gleichzeitig die Auswirkungen der Treibstoffpreisschwankungen auf die Transportkosten besser bewältigt werden sollen.
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