CMR: Frachtbrief für den grenzüberschreitenden Transport
Von Land zu Land: Der CMR-Frachtbrief als internationales Regelwerk
Waren international zu versenden, ist heutzutage nicht nur so einfach wie nie: Es ist auch zum Standard geworden. Kein Standard dagegen sind die vielen unterschiedlichen Regelungen und Transportbestimmungen der einzelnen Staaten. Der CMR-Frachtbrief schafft hier Abhilfe und sorgt grenzübergreifend für Klarheit bei der Beförderung von Gütern. In diesem Artikel erfahren Sie, was es mit CMR auf sich hat.
Was ist die CMR und was ein CMR-Frachtbrief?
CMR ist die Abkürzung für „Convention relative au contrat de transport international de marchandises par route“ und bedeutet wörtlich: „Übereinkommen über den Beförderungsvertrag im internationalen Straßengüterverkehr“. Es handelt sich also um die Internationale Vereinbarung über Beförderungsverträge auf Straßen.
Das Abkommen wurde 1956 beschlossen und ist in Deutschland seit 1962 gültig. Unterzeichner sind neben sämtlichen europäischen Staaten unter anderem auch einige nordafrikanische, zentralasiatische und nahöstliche Länder. Für Transporte auf dem Landweg ist die CMR daher von großer Bedeutung, regelt sie doch über Grenzen hinweg sowohl Rechte als auch Pflichten von Absender, Empfänger und Frachtführer.
Was muss der CMR-Frachtbrief enthalten?
Als internationaler Frachtbrief enthält er wichtige Information und Angaben in einer standardisierten Form:
- Name, Anschrift und Nationalität der Absender
- Name, Anschrift und Nationalität der Empfänger
- Name, Anschrift und Nationalität der Frachtführer
- Datum und Ort der erfolgten Güterübernahme
- Geplantes Lieferdatum sowie Ort der Auslieferung
- Art, Anzahl und Menge der Güter sowie der Packstücke
- Genaue Bezeichnung und Kennzeichnung der Güter
- Bruttogewicht und Volumen der Güter
- Details zu den Incoterms
- Kennzeichen des Transportfahrzeugs
- Zolltarifnummer (international HS-Code genannt)
- Gefahrgutkennzeichnung (wenn notwendig)
- Wichtige Zusatzanmerkungen und -anweisungen
- Unterschrift der Absender und der Frachtführer
- Unterschrift der Empfänger (nach Erhalt der Ware)
Wo erhalte ich meinen CMR-Frachtbrief bei Cargoboard?
Bei Cargoboard wird der CMR-Frachtbrief durch den Speditionsauftrag repräsentiert. Kunden haben die Möglichkeit, diesen über ihren persönlichen Account auf der Cargoboard-Plattform einzusehen und abzurufen. Sollten Sie über keinen Account verfügen, bietet Cargoboard alternativ die Option, den Speditionsauftrag über die Sendungsverfolgung abzurufen. Diese Zugangsmöglichkeiten ermöglichen es Ihnen, den Speditionsauftrag nach Bedarf mehrfach auszudrucken.
Die Rolle von CMR und CMR-Frachtbrief im internationalen Transport
Die Bedeutung des CMR-Frachtbriefs geht allerdings über ein reines Informationsdokument hinaus. Das Beförderungspapier weist nach, dass die beteiligten Parteien einen Frachtvertrag abgeschlossen haben und dass die Frachtführer bzw. Verlader Güter und Verpackungen vor dem Transport auf eventuelle Schäden hin überprüft haben. Besonders, wenn es um Fragen der Haftung geht, spielt das Dokument damit eine große Rolle. Denn die CMR sieht hier klare Regeln vor.
Stark vereinfacht besagen diese:
Die Frachtführer sind im Zeitraum der Beförderung für die Fracht verantwortlich und haften für Schäden und Verlust. Auch Themen wie Reklamationsfristen und Lieferfristüberschreitungen sind durch die CMR klar definiert.
Darüber hinaus dient der CMR-Frachtbrief als einfache Quittung. Absender bestätigen damit, dass sie eine Sendung verschickt haben, Empfänger, dass die Sendung ihr Ziel erreicht hat.
Und noch eine wichtige Funktion hat der Frachtbrief auf Basis des CMR:
Er erleichtert, Transportkosten abzurechnen und Zollformalitäten abzuwickeln. Denn gerade in dieser Hinsicht unterscheiden sich die Bestimmungen einzelner Unterzeichnerstaaten deutlich.
Für wen ist die Vorlage eines Frachtbriefs gemäß CMR verpflichtend?
Muss jeder, der international Waren verschickt, einen CMR-Frachtbrief ausfüllen? Ja und nein:
Die CMR hat ihren Anwendungsbereich primär bei grenzüberschreitenden Transporten auf dem Landweg, genauer gesagt bei Transporten, die auf der Straße stattfinden. In den meisten Fällen sind Sie verpflichtet, ein Beförderungsdokument zu erstellen. Dieses müssen Sie während des Transports mitführen und auf Verlangen vorzeigen. Diese Verpflichtung besteht natürlich nur, wenn mindestens eine der am Transport beteiligten Parteien in einem Staat ansässig ist, der Mitglied des CMR-Abkommens ist. Allerdings bezieht sich der Frachtbrief nur auf Ladefahrzeuge wie LKW, nicht auf Einzelcontainer oder Ladungsträger.
Gut zu wissen: Tipps rund um die CMR und den CMR-Frachtbrief
Die CMR soll Dinge vereinfachen. Dementsprechend ist das zugehörige Beförderungsdokument auch keine Raketenwissenschaft. Wenn Sie einen Frachtbrief gemäß CMR ausfüllen, sollten Sie nur ein paar wenige Punkte beachten:
- Sie benötigen den CMR-Frachtbrief in drei Ausführungen: je eine für Absender und Frachtführer sowie eine, die dem Transportgut beiliegt und später an den Empfänger geht. Manchmal ist sogar eine vierte Kopie notwendig. Das kann beispielsweise bei bestimmten Verwaltungsfragen der Fall sein.
- Füllen Sie den CMR-Frachtbrief besonders gewissenhaft aus: Es handelt sich dabei um ein juristisches Dokument, das unter anderem den Status einer Beweisurkunde haben kann. Fehlangaben können im schlimmsten Fall als Urkundenfälschung gelten und entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.
- Der Frachtbrief muss nicht nur wahrheitsgetreu, sondern auch gut und eindeutig verständlich ausgefüllt werden. Neben einer problemlos lesbaren Handschrift spielt dabei die Sprache eine Rolle: Das Dokument ist ausschließlich in englischer oder französischer Sprache gültig.
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